Wir alle sind wie durch ein mächtiges Wurzelgeflecht miteinander und mit der Natur und der ganzen Welt verbunden. Niemand kann sich daraus entfernen. Niemand kann diese elementare Verbundenheit steuern. Sie ist in einer unendlichen Komplexität einfach da. Diese Tatsache kann man sowohl logisch einsehen wie auch in vielerlei Hinsicht praktisch beobachten. Damit es uns gut geht, müssen wir auch nach den Gesetzmäßigkeiten der Verbundenheit handeln.
Wie gehen wir Menschen mit dieser Tatsache der Verbundenheit um? Welche Bedeutung hat diese Tatsache in unserem Bewusstsein? Eine Tatsache und die Erkenntnisse über diese Tatsache sind zweierlei. Als bekannt wurde, dass die Erde um die Sonne kreist und nicht umgekehrt, haben einige Menschen sich mit dieser Tatsache vertraut gemacht. Andere hingegen haben an ihrer falschen Vorstellung noch lange festgehalten und versucht, die Menschen, die zu der erkannten neuen Tatsache standen, zu unterdrücken. Aber auf Dauer funktioniert dies nicht. Wir können Tatsachen, die offensichtlich geworden sind, nicht ignorieren. Man kommt nämlich nicht mehr mit seinem Leben zurecht, weil man an einer falschen Vorstellung festhängt.
So wie damals stehen wir auch heute an einem Wendepunkt. Wir haben die wirtschaftlichen Grundlagen unserer Existenz wie selbstverständlich aufgebaut auf der persönlichen Vorteilsnahme zu Lasten der Mitmenschen und der Mitwelt. Das ist nicht mehr zukunftsfähig. Das Bewusstwerden der Verbundenheit ist die neue Herausforderung für die Menschheit. Wir stellen uns dieser Herausforderung.
- Wir beziehen bei der Fürsorge um uns selbst, um unseren Körper und unseren Geist unsere Verbindung und Abhängigkeit von unserer Mitwelt ein.
- Wir gestalten unsere Beziehungen zu anderen Menschen so, dass wir nicht Menschen benutzen wollen, sondern gestalten die Beziehungen zum beidseitigen Nutzen.
- Wir wollen die ökologischen und klimatischen Bedingungen unserer Lebensgrundlage berücksichtigen, damit wir diese nicht weiter zerstört werden.
Wir sind nicht perfekt und werfen uns auch nicht vor, wenn wir gegen diese Lebensprinzipien der Verbundenheit verstoßen, weil wir es anders gelernt haben und aus Angst heraus reagieren. Doch wir sind daran interessiert, tiefer in das Verständnis der Verbundenheit einzudringen und zunehmend besser entsprechend zu leben.
Dieser Prozess kann keinem anderen Menschen vorgeschrieben werden. Jeder und jede muss für sich herausfinden, was es für ihn oder für sie Verbundenleben bedeutet. Und wir bekommen dabei eine mächtige Unterstützung: Unser eigenes Nervensystem und unser ganzer körperliche Organismus hat sich doch in der universellen Verbundenheit entwickelt. Sie geben uns das eindeutige Signal: Wenn wir Verbundenheit positiv leben und gestalten, geht es uns wirklich gut. Beispielsweise wenn wir mit anderen Menschen gut zusammen sind. Tiefgehendes Wohlbefinden ist das nervliche und körperliche Signal, dass wir in diesem Moment in Harmonie mit uns und mit der Welt leben, eben Verbundenleben. Wenn es uns nicht gut geht, sind wir nicht im Einklang mit der Verbundenheit. Echtes Wohlbefinden sagt uns: Weiter so!
Wolfgang